Oscar-Nominierung für İlker Çataks "Das Lehrerzimmer", Silberner Bär und vier Deutsche Filmpreise für Matthias Glasners "Sterben" und ganze fünf Preise in Cannes für Mohammad Rasoulofs "The Seed of the Sacred Fig". Besser hätte das Filmjahr 2024 für norddeutsche Produktionen eigentlich nicht starten können.
Der Norden ist für die Filmwelt höchst attraktiv. Genauso für das Seepferdchen, das in der Nordsee als ausgestorben galt. Doch nun mehren sich die Sichtungen. Ein echtes Comeback! Und Grund für uns, mit dem Seepferdchen durch das Filmjahr 2023 zu schwimmen.
Vom Oscar-prämierten Kurzfilm "Istina" bis zum starbesetzten Historienepos "King's Land" – das Kino- und Festivalpublikum konnte sich 2023 auf ein breites Spektrum an filmischen Leckerbissen freuen.
15 Minuten Standing Ovations und ganze fünf Preise gab es für Mohammad Rasoulofs Film "The Seed of the Sacred Fig" bei den Filmfestspielen von Cannes 2024 - darunter der Spezialpreis der Jury. Die Produktionsfirma Run Way Pictures kommt aus Hamburg, wo auch die Postproduktion stattgefunden hat.
Regisseur Nuri Bilge Ceyland lief mit "About Dry Grasses" 2023 in Cannes im offiziellen Wettbewerb. Für Hauptdarstellerin Merve Dizdar gab es die Goldene Palme als beste Darstellerin.
In „Für immer – Die Geschichte einer Liebe" hat die Hamburger Filmemacherin und Grimme-Preisträgerin Pia Lenz ein Ehepaar aus Harburg fünf Jahre lang in ihrem letzten Lebensabschnitt mit der Kamera begleitet.
Mit „Heaven can wait" erzählt Hamburger Filmemacher Sven Halfar die Geschichte eines außergewöhnlichen Chores. Der Dokumentarfilm feierte seine Premiere beim Filmfest Hamburg und erhielt hier den Publikumspreis.
Ruben Östlunds Sartire war für drei Oscars nominiert und gewann in Cannes 2022 die Goldene Palme für den besten Film. Ein Teil der Postproduktion fand in Hamburg statt.
Wenn Stephen King auf Twitter für einen neuen Kinofilm schwärmt, sollte man genauer hinschauen: Nachdem der Thriller "The Lesson" seine Weltpremiere beim Tribeca Festival in New York gefeiert hat, konnte er auch beim Filmfest Hamburg überzeugen. Gedreht wurde komplett in und um Hamburg.
Der Norden hat
den Dreh raus
Im Herbst 2023 komplett in Hamburg gedreht, im Juni 2024 Premiere beim renommierten Tribeca Film Festival in New York: Die Serie „Schwarze Früchte“ von Lamin Leroy Gibba wirft in acht Folgen einen Blick auf die Lebensrealitäten schwarzer und queerer Figuren. „Dark“-Star Lisa Vicari stand für die Letterbox-Produktion „The Next Level“ ebenfalls in der Hansestadt vor der Kamera. Und Regisseur Ameer Fakher Eldin war für „Yunan“ mit seiner Filmcrew für mehrere Wochen auf einer Hallig in Schleswig-Holstein zu Gast – produziert von Red Balloon Film aus Hamburg.
Wir waren bei vielen Dreharbeiten in unserer Förderregion vor Ort und haben mit Cast und Crew gesprochen.
Im Jahr 2023 kamen 2292 Drehtage im Film-Norden zusammen, davon 551 in Schleswig-Holstein und 1741 in Hamburg, dabei sind 16 Kinofilme und acht Highend-Serien bei uns entstanden.
Großes und
vielfältiges Kino
Wenn der dunkle Kinosaal mit knisternder Spannung aufgeladen ist und der Vorhang sich hebt – diese magischen Momente treiben uns an. Darum haben wir für die Produktion von Kinofilmen auch den allergrößten Teil unserer Fördermittel aufgewendet – insgesamt 9,5 Millionen Euro.
Aus den 9,5 Millionen Euro entstehen in den kommenden Jahren mehr als 50 Kinofilme. Darunter İlker Çataks neues Drama "Gelbe Briefe" mit zahlreichen Drehtagen in der Hansestadt, der Animationsfilm "Go with the Flow" von Ali Samadi Ahadi sowie die Tragikomödie "Drift" von "Toubab"-Regisseur Florian Dietrich, in der es um einen Hamburger Fahrradkurier geht - und die mit 863.000 Euro die höchste Fördersumme des Jahres erhielt.
Aus dem Filmnorden
auf Leinwände weltweit
Das Roadmovie "Treasure" von Julia von Heinz mit Lena Dunham und Stephen Fry in den Hauptrollen feierte seine Weltpremiere bei der Berlinale 2024 und startet am 12.09.2024 in den deutschen Kinos.
Der Film „Déserts" von Regisseur und Drehbuchautor Faouzi Bensaïdi hatte seine Weltpremiere bei den internationalen Filmfestspielen von Cannes. Ein Teil der Postproduktion hat in Hamburg stattgefunden. Kinostart: 27.06.2024
Die Romanverfilmung "Der Buchspazierer" mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle wurde auch in Hamburg gedreht. Kinostart: 10. Oktober 2024
Silberner Bär bei der Berlinale für das beste Drehbuch, neun Nominierungen beim Deutschen Filmpreis: Matthias Glasner ist mit seinem Drama "Sterben" auf der Überholspur. Kinostart: 25.04.2024
Systemsprenger-Regisseurin Nora Fingscheidt verfilmte mit „The Outrun“ die Memoiren von Amy Liptrot. Die Hauptrolle spielt Saoirse Ronan. Der Film feierte seine Weltpremiere bei der Berlinale 2024.
Bei der Berlinale 2024 gewann der französische Filmemacher Bruno Dumont mit "L'Empire" den silbernen Bären. Wann das Science Fiction-Epos 2024 ins Kino kommt, steht leider noch nicht fest.
Mit "Helke Sander: Aufräumen" gelang Filmemacherin Claudia Richarz im Jahr 2023/24 ein echter Festivalhit. Kinostart: 22.04.2024
2023 konnten wir 28 Filme mit 725.000 Euro bei ihren Kinostarts unterstützen. Weitere 105.000 Euro gab es für 30 Untertitelungen, Grundausstattungen und besondere Maßnahmen. 2024 kommen mit Julia von Heinz' "Treasure", "The Outrun" von Nora Fingscheidt oder Bruno Dumonts "L'Empire" einige spannende Kinostarts auf uns zu.
Stars
in Serie
Was haben Heinz Strunk, Angelina Häntsch, Fahri Yardim und Dominique Devenport gemeinsam? Genau, sie alle waren im Jahr 2023 in einer MOIN-geförderten Serie im TV oder bei einem Streamer zu sehen. Insgesamt vier High End-Serien erblickten vergangenes Jahr das Licht der Welt. Und sechs weitere wurden bereits abgedreht. Somit erwartet uns auch 2024 ein fantastisches Serienjahr!
Ideen ausbrüten
im NEST
Seit Anfang 2024 gehen wir neue Wege in der Förderung von Drehbüchern und Ideen: Autor*innen und Creator*innen erhalten jetzt individuell angepasste Förderungen und die Möglichkeit, mit anderen Kreativen in einem kollaborativen Denkraum das Potenzial ihrer Ideen voll auszuschöpfen. Willkommen im NEST.
Was wir alles
ins NEST bringen
Hier in aller Kürze die vier wichtigsten Eckpfeiler des NESTs.
Das NEST erblickt das Licht der Welt: Erste Auftaktveranstaltung im Altonaer Museum
Auf der Bühne: Katrin Mersmann, Helge Albers und Nicola Jones von der MOIN Filmförderung mit Hamburger Produzentin Andrea Schütte
Auf Fragen aus dem Publikum wurde intensiv eingegangen
Die Teilnehmer*innen und Tutor*innen des ersten NEST Space in Meezen
Besprechung der Projekte für die finale Präsentation: (v.l.) Wiktor Filip Gacparski, Markus Mayr und Momo Sinner
Das NEST löst die klassische Förderung von Drehbüchern und Treatments sowie im innovativen Bereich von Konzepten und Ideen ab. In dem neuen Portal können ab sofort Ideen für Kinodokumentarfilme, Spiel- und Animationsfilme, High-End-Serien und innovative Formate wie XR oder 360 Grad eingereicht werden.
Alles inklusiver
mit OMNI
Wie divers ist die deutsche Filmbranche wirklich? Der Antwort auf diese Frage möchten wir mit unserem neuen OMNI-Umfragetool ein Stück näher kommen. Hinter OMNI verbirgt sich eine einfache, maximal 5-minütige Online-Umfrage, mit der Cast & Crew ihre Daten DSGVO-konform zur Verfügung stellen können. Diese werden gesammelt, ausgewertet und regelmäßig in anonymisierten Berichten veröffentlicht.
"OMNI – Inclusion Data" wurde gemeinsam mit einem branchenweiten Beirat entwickelt und von der Hamburger Agentur Never Final umgesetzt. Vorbild und Kooperationspartner ist The Everyone Project, das ein ähnliches Tool für den australischen Markt realisiert hat.
Hier erzählen euch Hamburger Filmschaffende, warum OMNI so wichtig ist.
Wir fördern
gleiche Förderung
Eins unserer Ziele ist, dass weibliche Filmschaffende genauso viel Förderung von uns erhalten wie männliche. Dieser Marke nähern wir uns langsam an: 2023 haben wir im Bereich Produktion 31 Regisseurinnen und 33 Regisseure gefördert. Alle Zahlen zur Struktur unserer Gremien, unseres Teams und zu unseren Förderentscheidungen stehen in unserer Diversity-Übersicht.
Willkommen zurück
Wie aus einem Euro drei wurden: 2023 kamen für jeden Fördereuro mehr als drei Euro wieder zurück in den Film-Norden. Warum? Alle unsere geförderten Produktionen müssen mindestens 150 Prozent ihrer Fördersumme in Hamburg und Schleswig-Holstein ausgeben. In der Regel investieren sie sogar mehr: 2023 waren es 340 Prozent der gesamten Fördersumme.
Insgesamt 58 geförderte Projekte konnten im vergangenen Jahr abgeschlossen und abgerechnet werden. Aus den 10,4 Millionen Euro, die wir an Fördergeldern für diese Projekte gegeben haben, wurden so 35,4 Millionen Euro, die zurück in die Region flossen. Jeder von uns investierte Euro hat somit 3,40 Euro für die Wirtschaft in Hamburg und Schleswig-Holstein generiert.
Im Haushalt
verankert
Der Haushalt der MOIN Filmförderung betrug 2023 rund 16,9 Millionen Euro. Neben der Projektförderung unterstützen wir damit unter anderem auch das Filmfest Hamburg, die Film-Unis Hamburg Media School und HFBK Hamburg oder finanzieren Sonderprogramme wie das Fachkräfteprogramm GetOnSet.
Gesellschafter*innen der MOIN Filmförderung sind die Freie und Hansestadt Hamburg und das Land Schleswig-Holstein. Weitere Gelder kommen von NDR, ZDF und aus einem festgelegten Teil des Rundfunkbeitrags.
Was außerdem
bei MOIN passierte
Auch abseits von Förderentscheidungen war im vergangenen Jahr jede Menge los bei uns: Ob unsere MOIN Mittsommerparty mit über 1.000 Gästen in Hamburg auf Kampnagel oder der XR Pitch Battle im Rahmen der Nordischen Filmtage Lübeck – es gab zahlreiche spannende Events und Programme für die Film- und Medienlandschaft im Norden.
Wir haben es mit unserem grünen Leitbild beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Unternehmen 2023 unter die drei Finalist*innen geschafft. Eine tolle Bestätigung für unsere grüne Arbeit.
Inception meets Virtual Reality: Mit seinem VR-Thriller „Fragments of Silence" hat der VR-Künstler und Filmemacher Dan Franke den XR Pitch Battle der MOIN Filmförderung gewonnen und erhielt eine Förderung von 10.000 Euro.
MOIN hat zum Mittsommerfest geladen - und alle waren dabei. Unter den rund 1000 Gästen auf Kampnagel: Deutscher Filmpreis-Gewinnerin Leonie Benesch, „Der Buchspazierer" Christoph Maria Herbst und das „Sløborn"-Team Aaron Hilmer und Emily Kusche.
Positive Bilanz des ersten GetOnSet-Jahrgangs: Rund 85 Prozent der Film-Trainees haben durch das Programm den Einstieg in die Filmwelt gefunden – und für die zweite GetOnSet-Runde gab es mehr als 150 Bewerbungen.
Mit seinem VR-Projekt „Queer Utopia" war der portugiesisch-brasilianische VR-Künstler und Filmemacher Lui Avallos 2023 bei Venice Immersive im Rahmen der 80. Biennale in Venedig zu sehen. Zuvor hatte der den XR Pitch Battle 2022 der MOIN Filmförderung gewonnen.
Die Crew
GREMIUM HIGH END
Christian Granderath
NDR, Leitung der Abteilung Film, Familie und Serie, Hamburg
Murat Isgüder
Movie Consult, Geschäftsführung, Hamburg
Wenka von Mikulicz
DCM Pictures, Head of Development, Berlin
Caroline von Senden
ZDF, Redaktionsleitung Fernsehfilm I, Mainz
Ipek Zübert
Drehbuchautorin, Berlin
Helge Albers
MOIN Filmförderung, Geschäftsführung, Hamburg
STELLVERTRETER*INNEN
Leila Hamid
X-Verleih, Vorstand, Berlin
Nataly Kudiabor
Ufa Fiction, Produzentin, Berlin
Stefanie Ren
Drehbuchautorin, Berlin
Soleen Yusef
Autorin/Regisseurin, Berlin
GREMIUM DIRECTOR'S CUT
Vanessa Ciszewski
Produzentin, Verleiherin, Berlin
Anita Elsani
Elsani Film, Geschäftsführung, Köln
Sara Fazilat
Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Berlin
Gabor Greiner
Films Boutique, COO, Berlin
Timo Großpietsch
NDR, Redakteur Dokumentationen & Reportagen, Hamburg
Helge Albers
MOIN Filmförderung, Geschäftsführung, Hamburg
STELLVERTRETER*INNEN
Ali Samadi Ahadi
Little Dream Entertainment, Regisseur, Produzent, Köln
Sarah Blaßkiewitz
Regisseurin, Berlin
Britta Knöller
23/5 Filmproduktion, Geschäftsführung, Berlin
Ann Carolin Renninger
joon film, Geschäftsführung, Berlin
Mia Spengler
Autorin, Regisseurin, Hamburg
Sabine Steyer-Violet
Autorin, Producerin, Musikberaterin, Berlin
GREMIUM KURZFILM
Johanna Jannsen
Autorin, Regisseurin, Flensburg
Friedrich Tiedtke
Autor, Regisseur, Berlin
Insa Wiese
Start Into Media, Partner- und Projektmanagement, München
Nicola Jones
MOIN Filmförderung, Standortleitung, Kiel
STELLVERTRETER*IN
Sophia Ayissi Nsegue
Autorin und Producerin, Hamburg
GREMIUM INNOVATIV
Ralph Heinsohn
Designer, Produzent und Kurator immersiver Medien, Kiel
Britta Schewe
gretegrote Internetproduktion UG, Geschäftsführerin, Hamburg/Berlin
Ulrich Schrauth
VRHAM! Virtual Reality & Arts Festival, Leiter, Hamburg
Nicola Jones
MOIN Filmförderung, Standortleitung, Kiel
STELLVERTRETER*IN
Cesy Leonard
Künstlerin, Schauspielerin, Filmemacherin, Berlin
AUFSICHTSRAT
Dr. Carsten Brosda (Vorsitzender)
Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg
Susanne Bieler-Seelhoff (stellv. Vorsitzende)
Leitung Kultur im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Kiel
Frank Beckmann
NDR Hamburg, Programmdirektor Geschäftsbereich 2
Prof. Martin Hagemann
Hochschullehrer an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und Produzent, Berlin
Claudia Landsberger
BASEWORX for film, Media Consultant, Amsterdam/Zürich
Christoph Ott
Filmwelt Verleihagentur, Berlin
Jana Schiedek
Staatsrätin der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg
Florian Weischer
Unternehmer, Weischer Media, Hamburg
Tobias Würkert
Jurist, ZDF-Justiziariat, Mainz
MOIN TEAM
Helge Albers, Jan Asmus, Inga Becker, Janieke Bekasinski, Joelle Bavoux, Meike Bockelmann, Anna Doig, Mathieu Dolenc, Christiane Dopp, Birgit Durbahn, Sainabu Fye, Julia Gläsker, Heike Goede, Claudia Hartmann, Amer Hassan Khalaf, Anneke Hoffmann, Nicola Jones, Jens Kiefer, Annka Lewerenz, Alexandra Luetkens, Katrin Mersmann, Lorenz Müller, Theresa Noll, Franco Razeto Barceló, Reiner Rosner, Sabine Schmidt, Daniel Szewczyk, Jana Ziebart